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Der Fall Eldar S. - jetzt bestellen!
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Wer  s c h w e i g t ,  macht sich  m i t s c h u l d i g !

Protokoll des Polizeiopfers Eldar S.
Update 12.5. / 14.5. / 19-27.5. / 29.5. / 17.6.03

[PigBrother dokumentiert ungekürzt das im Anschluss an die Medienkonferenz vom 7.5.02 veröffentlichte Gedächtnisprotokoll des 19-jährigen Opfers einer «normalen Verhaftung (Standardprozedur)».

Seit Jahr und Tag ist es ein gutgehütetes Dienstgeheimnis, dass die sog. «Luca-Elemente» bzw. «-Gruppen» der Stadtpolizei Zürich (zivile Drogenfahnder-Greiftrupps, bei Demos jeweils vermummt in "Chaotenmontur") und andere «Zivile» ihre Opfer in der Regel ohne Vorwarnung von hinten anfallen, oft erhält es dabei als erstes einen Schlag auf den Hinterkopf mit einem harten (nicht immer stumpfen) Gegenstand, vorzugsweise einer nicht zur "offiziellen" Dienstausrüstung gehörenden illegalen Waffe (Stahlruten, Schlagringe etc., vgl. auch Dossier Stahlrute und Verhaftung eines PigBrother-Mitarbeiters am 1. Mai 2002) (An der Medienkonferenz vom 7.5. präsentierte augenauf zusätzlich 3 weitere Fälle, vgl. Zürich Express vom 8.5.02).

Jeder, der schon einmal einen zürcher Polizeiposten oder ein lokales Gefängnis von innen besichtigt hat, kann sich unschwer vorstellen, dass das überall dort an den Wänden klebende und am Boden in Lachen geronnene Blut unmöglich mit den jeweils gebetsmühlenartig vorgebrachten «natürlichen Ursachen» erklärt werden kann – «spontanes Nasenbluten», «Treppe runter gefallen», usw. – im Gegenteil!

Dies ist eine Schilderung aus erster Hand, wie all diese frohen Farbspritzer wirklich entstehen.


Es wäre langsam an der Zeit, dass Medien, ParlamentarierInnen und konkret Verantwortliche endlich einmal aufhören würden, den Kopf in den Sand zu stecken und das Problem als «Einzelfälle» einzelner «Schwarzer Schafe» schönzureden (die wenig überraschend nie eruiert werden können), sondern für einmal der Realität ins Gesicht sehen und endlich handeln!

(Ganz wegen nichts fordert nicht z.B. Amnesty International schon seit langem eine unabhängige Kontrollinstanz, da die Justiz erwiesenermassen weder Willens noch fähig ist, kriminellen Beamten Paroli zu bieten, geschweige denn die Rechtsgleichheit wieder herzustellen, vgl. Korruption nach Schweizer Art, illegale Waffen «legal»? usw.)

Bezeichnend nicht nur für die «ordnungsgemässe Misshandlung» von Eldar S. auch die immer wiederkehrenden Einschüchterungen, sobald Opfer die Übergriffe öffentlich machen oder gar Anzeige einreichen wollen. Eldar S. hat inzwischen trotz dieser Einschüchterungsversuche Anzeige erstattet. PigBrother begrüsst diesen Schritt, auch wenn im lokalen realexistierenden "Rechtsstaat" kaum ein Staatsanwalt oder Richter den Mut und die persönliche Integrität haben wird, das Gesetz auch auf die beteiligten rassistischen Schläger-Polizisten anzuwenden (vgl. Regeln 1-6).]

Wer  s c h w e i g t ,  macht sich  m i t s c h u l d i g !

(Bilder: Polaroids Notaufnahme Kantonsspital 1, 2, 3, 4, 5 aus CH Aktuell)



Sonntag, 21. April 2002

Es war zunächst ein Sonntag wie jeder andere, aber diesen Sonntag werde ich mein Leben lang nicht vergessen.

Ich lebe seit 10 Jahren in der Schweiz und fühle mich hier zuhause, hier verwurzelt, es ist meine zweite Heimat. Ursprünglich bin ich, vor 10 Jahren, von Bosnien und Herzegowina wegen des Krieges hierher geflüchtet.

Ich gehe hier seit der vierten Klasse zur Schule. Ich habe hier die Unterstufe, Oberstufe, ein Zusatzjahr Sek. und die Bürolehre gemacht. Inzwischen hat sich mein Vater selbstständig gemacht und das Geschäft übernommen, wo er früher als Tankwart angestellt war. Es handelt sich um eine kleine, etwa 50 Jahre alte Tankstelle, die immer noch wie in früheren Zeiten bedient ist, und um eine Garage. Gut, die Tankstelle haben wir renoviert und natürlich der heutigen Zeit angepasst. Seitdem arbeite ich als Tankwart bei meinem Vater. Das Geschäft liegt an der Sonneggstrasse unmittelbar vor dem Zentrum der Stadt. So haben wir Kunden aus allen Teilen der Stadt, dem Kanton, ja selbst internationale. Aber den grössten Teil machen natürlich die Kunden aus der Stadt, aus dem Quartier aus.

An diesem 21. April, etwa gegen 18h, verliess ich das Geschäft mit dem Ziel Shopville beim Hauptbahnhof, weil auch sonntags bis 20h dort die Läden offen sind.

 

Mit Schlagringen voll drauf

Ich wollte Brot kaufen, schnell etwas essen und anschliessend in den Fitnessclub gehen. Ich nahm die Abkürzung Weinbergfussweg, welcher die Sonneggstrasse mit der Leonhardstrasse verbindet. Ich lief ganz normal die Treppen hinunter (Schrittempo), als vor mir plötzlich zwei grossgewachsene breitschultrige Männer auftauchten. Sie fielen mir sofort auf. Sie hatten typische Merkmale von Glatzen oder Neonazis. Der eine wahr kahlköpfig mit Brille, der andere hatte Millimeter-kurz geschnittenes Haar. Auf den ersten Blick sahen sie sehr frustriert aus und schauten grimmig drein. Sie waren in Zivil, sportlich angezogen. Sie kamen mir entgegen und ich schaute normal geradeaus an ihnen vorbei. Drei Treppenstufen vor dem Eingang der römisch-katholischen Liebfrauenkirche wollte ich die Zivilen passieren, als mich einer ohne Grund oder Vorwarnung am Gesicht packte und mir mit einem runden Metallgegenstand (Schlagring auf der Handfläche, Farbe silber), welcher an seiner Hand befestigt war, mit ungeheurer Kraft und Gewalt gegen den Kopf (seitlich hinten, linke Seite) schlug.

Ich spürte einen wahnsinnigen Schmerz, Blut spritzte stark aus meinem Kopf. Mir wurde für einen Moment schwarz vor den Augen (es drehte sich für einen Moment alles) und es befiel mich eine unglaubliche Panik, dass ich Mühe hatte, Luft zu bekommen. Solch eine Angst hatte ich zuvor in meinem Leben nie gespürt. Der erste Gedanke war, das müssen irgendwelche Schlägertypen, Psychopathen oder Skins sein, die mich einfach aus purer Zerstörungslust zusammenschlagen wollen. Ich wollte einfach weg, mich loslösen, einfach vor diesen Schlägern wegrennen. Aber meine Beine versagten, ich spürte sie nicht mehr. Die Schläger riefen: "ja, ja wir haben ihn, hau die verdammte Sau runter! Hau voll drauf!" Sie feuerten sich gegenseitig an. Von allen Seiten prasselten Schläge auf mich ein. Ich sackte zusammen und fiel über die drei Treppenstufen zu Boden, wo mein Kopf gegen den Strassenasphalt hart aufschlug.

Aber die Schläger machten keine Pause, obwohl ich schon völlig wehrlos war. Mit der gleichen Brutalität ging es weiter. Ich wurde am Kopf gepackt und bis zum Treppengeländer gezogen. Dort wurde mir um die rechte Hand eine Handschelle gelegt, und der andere Teil der Handschelle wurde am untersten Teil des Geländers festgemacht. Ich lag jetzt auf den Knien, konnte weder aufstehen noch irgendwie wegrennen. Stark spritzte mein Blut weiterhin aus dem Kopf und tropfte auf meine Kleider und auf den Boden, es ist wohl eine Arterie am Kopf geplatzt, dachte ich. Ich war den Schlägern völlig schutzlos ausgeliefert. Aggressiv schlugen die zwei Männer weiterhin auf mich ein. Ich stellte meine linke Hand vors Gesicht, um mich zu schützen. Ich schrie um Hilfe: "Hilfe, Hilfe, hilft mir denn niemand!?" "Hilfe, Hilfe ich werde umgebracht!" "Hilfe, mein Vater ist gleich da oben an der Tankstelle, es soll ihn jemand rufen!"

Ich wurde mit Stiefeln traktiert, ich bekam unzählige Fusstritte, Schläge mit dem Metallring auf den Kopf und gegen das Gesicht. Aber am meisten schlug mir einer der Herren mit der Faust gegen den Hinterkopf.

Aus mehreren Wunden floss Blut, auf dem Boden und auf meinen Kleidern war alles voller Blutflecken. Ich dachte, mein halber Kopf wäre weg, ich verliere viel Blut, ich werde sterben. Aus der Richtung der Kirche hörte ich jemanden rufen: "Hört auf, auf den Mann einzuschlagen!" "Wir tun nur unsere Arbeit!" antwortete beiläufig einer der Schläger.

Plötzlich hörte ich aus der Ferne Polizeisirenen, die immer näher kamen. Die Männer hörten auf, Schläge auszuteilen. Sie wirkten irgendwie wie überrascht, fast ein bisschen durcheinander. Etwa sechs voll bewaffnete Polizisten rannten mir entgegen. Ich war erleichtert, fast glücklich, als ich diese Polizisten sah. Die Polizisten kamen von der Leonhardstrasse bis zur Kirche in einem Blitz-Tempo. Am liebsten hätte ich jetzt geschrieen: "Verhaftet diese brutalen Schläger, Ihr habt sie auf frischer Tat ertappt!"

 

Schläger mit Polizeiausweis

Doch plötzlich zupften die Schläger Ausweise aus ihren Taschen. "Hier Kriminalpolizei!" rief einer. Ich war verblüfft. Diese Schläger, die ich für Nazis hielt, hatten plötzlich Ausweise und behaupteten, Kriminalpolizisten zu sein. "Dieser Mann, der hier auf dem Boden liegt, ist ein gefährlicher Krimineller! Er ist völlig unberechenbar!" Er ist stark wie eine Sau, Ihr werdet das nicht glauben!" warnten die Schläger. Die Polizisten machten jetzt einen Halbkreis um mich. Als wäre ich ein gefährliches wildes Tier, das jeden Moment zubeissen könnte. "Ganz langsam, nicht bewegen, Bürschchen!" warnte mich ein uniformierter Polizist. "Ich bin kein Krimineller, ich arbeite hier gleich an der Sonneggstrasse an der Tankstelle! Mein Vater ist auch dort, Ihr könnt ihn ruhig fragen!" "Ihr müsst mir helfen, diese zwei Herren haben mich fast umgebracht!". Es kamen weitere Polizisten dazu. "Halt doch endlich die verdammte Schnauze und beweg Dich nicht!" schrie ein uniformierter Polizist. Jetzt legte mir ein anderer Polizist das Knie auf meinen Rücken, nahm die Handschellen vom Geländer weg und kettete mir neue Handschellen an. Ich hatte jetzt die Hände auf dem Rücken, und wurde auf die Beine gestellt. Ein Polizeisanitäter kam, sah sich meine Wunden an und bemerkte, "diese Wunden müssen sofort genäht werden!" Dann ging er auf die Schläger zu und fragte sie, ob sie irgendwelche Verletzungen hätten, und "wie geht es Ihnen!" "Bei uns alles okay, wir brauchen keine Hilfe, alles klar!"

 

"Nicht nach Hilfe rufen!"

Auf der Leonhardstrasse hatte sich eine grössere Menschenmenge angesammelt. Sie waren scheinbar aus ihren Wohnungen und aus Restaurants herbeigeeilt. Mit grossem Staunen, auch mit offenem Mund, verfolgten Schaulustige das ganze Geschehen. Von 4 uniformierten Polizisten wurde ich, mit Handschellen über dem Rücken, langsam die Treppe hinunter zur Leonhardstrasse abgeführt. Zuvor hatte mir ein Polizist gedroht: "Versuche nicht wegzurennen, kein 'Hilfe' rufen oder irgend welche Fluchtversuche!" "Ich habe nie was mit Kriminalität zu tun gehabt, ich werde hier wahrscheinlich mit irgend jemandem stark verwechselt!" erwiderte ich. "Klappe halten!" sagte der Polizist. Zuerst dachte ich, jetzt ist alles okay, es wird sich bei der Polizei sofort alles klären, dass ich kein Krimineller bin und höchst wahrscheinlich verwechselt wurde. Schritt für Schritt führten mich die Polizisten zur Leonhardstrasse hinunter.

Ich war blutüberströmt. Die Zuschauer vor mir staunten und fragten sich wohl, was hier vor sich gegangen war. Wahrscheinlich war jetzt ein "Grosskrimineller" gefasst, anders liess sich das Grossaufgebot der Polizei gar nicht erklären.

Ich fühlte mich kolossal erniedrigt, es war das erste Mal, dass ich in meinem Leben wie ein Krimineller in Handschellen von der Polizei abgeführt wurde. Mir wurde auch nicht gesagt, warum man mich geschlagen hatte und warum ich verhaftet werde. Es wurde mir erneut von den Polizisten gedroht, "ja keinen Widerstand auf irgend eine Weise" zu leisten. Ich versicherte ihnen aber in ruhigem Ton, dass ich dazu keinen Grund hätte. Es wird sich sicher schnell klären, dass ich ein unschuldiger Bürger bin. Ich sagte es den Polizisten klar und deutlich und wollte sie davon überzeugen.

Ich wurde in den Kombi-Wagen geschoben, die Türe wurde zugeknallt, und der Wagen fuhr sofort los. Die Fahrt ging nicht lang, ein paar Minuten, und dann hielt der Wagen langsam an. Das Polizeiauto hatte keine Fenster, und ich bekam nicht mit, wo man mich genau hinbrachte. Ich glaubte von der Länge der Fahrt her, dass ich eher in die Uraniawache gebracht wurde, und nicht in die weiter entfernte Kaserne.

Die Tür des Wagens ging nicht sofort auf. Ich sass jetzt im Auto, horchte angespannt, von draussen hörte ich schwach Männerstimmen, konnte aber nicht verstehen, was sie sagten.

Die Seitentüre des Wagens ging auf, vor mir standen zwei Polizisten, mittelgross, beide kurz geschnittene Haare und beide in Polizeiuniformen. Sie forderten mich auf, ruhig zu bleiben und nicht zu versuchen, um Hilfe zu schreien oder wegzurennen, oder gar irgendwelchen Widerstand zu leisten. Ich sagte zu ihnen, "dazu gibt es keinen Grund, ich bin völlig unschuldig und Sie werden bald einsehen, dass ich absolut nichts verbrochen habe". "Ich war auf dem Weg zum Shopville, ich wollte Brot holen". Ich sagte ihnen, "Sie können sonst meinen Vater anrufen, er wird Ihnen gerne Auskunft über mich geben". Doch plötzlich verfinsterten sich die Gesichter der Polizisten, einer lief rot an. Sie schrieen mich an: "Halt die verdammte Klappe!" und "wir wollen keine Kommentare von Dir hören!" Ich wurde still. Sie packten mich an den Schultern und zogen mich aus dem Wagen.

Ich wurde nicht durch den Haupteingang der Urania hineingebracht. Es gab plötzlich eine Seitentüre vom Trottoir her, und man gelangte direkt in einen schwach beleuchteten Flur.

Mich überkam ein mulmiges Gefühl. Eine innere Stimme warnte mich, "hier läuft etwas gewaltig schief". Ich fragte mich, wieso diese Polizisten so gereizt reagieren. Mir fiel auf, dass keine weiteren Polizisten mehr anwesend waren, der Eingang war nur spärlich beleuchtet und fast dunkel. Ich war allein, über den Rücken mit Handschellen gefesselt. Diese Polizisten waren voll bewaffnet und machten mir keinen guten Eindruck.

 

… trugen schwarze Handschuhe …

Mir fiel auf, dass beide Polizisten schwarze Handschuhe trugen. Ich konnte die Gefahr riechen, die jetzt in der Luft lag. Plötzlich spürte ich einen harten dumpfen Schlag gegen den Hinterkopf. Weil meine Hände gefesselt waren, fiel ich mit dem Gesicht direkt zu Boden. Mich überfiel eine unglaubliche Angst. Ich konnte mich nicht wehren, ich war ja festgebunden. Ich konnte auch nicht aus eigener Kraft wieder auf die Beine kommen.

Die zwei uniformierten Polizisten stürzten sich wie Bestien auf mich und schlugen gleichzeitig auf mich ein, mit Tritten gegen die Wirbelsäule, in die Nieren, in Bauch und Genitalien. Es war so erniedrigend und verachtend für mich, so ausgeliefert zu sein. Zuvor verhaftet, lag ich jetzt, gefesselt wie ein Sandsack am Boden und musste alle diese Schläge über mich ergehen lassen. Ich schrie teils aus Verzweiflung, teils aus Todesangst aus voller Kehle um Hilfe. Irgend jemand muss mich doch in diesem Hause hören! Doch kräftige Arme packten mich am Kopf und stellten mich wieder auf die Beine. Sie pressten mir ihre Hand auf den Mund, sodass meine Hilfeschreie automatisch verstummten. Einer der Polizisten packte mich mit beiden Händen am Hals und begann mit mit voller Kraft zu würgen. Von vorher zugefügten Tritten war mir schon die Luft weggeblieben, und durch diese Würgerei bekam ich jetzt erst recht keine mehr.  

Ich war jetzt sicher, dass die letzten Sekunden meines Lebens gekommen seien. Mit grossen Augen sah ich mir diesen Peiniger an, der mich mit hasserfülltem Blick würgte.

Dann liess er mich wieder los am Hals, der andere Polizist hielt mich fest, damit ich nicht wieder zu Boden fiel. Der Würger schlug jetzt mit Fäusten in den Magen, in Leber und Bauch. Mit letzter Kraft spannte ich meine Bauchmuskeln, um die folgenden Schlagserien in den Bauch überhaupt zu überstehen. Es war schrecklich! "Das bringt nichts!" schrie der andere Polizist, der mich von hinten festhielt,

damit der andere besser zuschlagen konnte. "Schlag' dem verfluchten huere Scheissausländer ins Gesicht!" befahl er jetzt, und jetzt versetzte er mir einen vollen Fusstritt in die Hoden, mir drehte sich der ganze Raum mehrmals durch den Kopf. Jetzt beschimpften mich die Polizisten wieder mit "Arschloch!", "Saujugo!", "Hurensohn!".

Ich war fix und fertig und völlig am Ende. Der Mann, der mir den Tritt in die Hoden verpasst hatte, schlug mir mehrmals mit der Faust ins Gesicht, in die Schläfen und auf die rechte Augenbraue. Die rechte Augenbraue platzte daraufhin, und neues Blut rann mir über das schon blutverschmierte Gesicht. Es war ein Alptraum ohne gleichen. Mit einem letzten Funken Kraft brachte ich noch durch die Zähne, mich ein letztes Mal gegen diese Schlächter aufzulehnen.
 

Gezielte schwere Körperverletzung

"Ich werde sterben, Ihr wollt mich umbringen! Warum!?" Für einen Moment hielten sie inne und überlegten scheinbar, was sie nun mit mir als nächstes anstellen werden.

Der Mann, der mir so gezielt auf die Augenbraue schlug, schaute mir für einen Moment ins Gesicht. Dann lachte er schallend, unkontrolliert, wie ein Psychopath. "Es macht uns unglaublich viel Spass, Dir Schmerzen zu bereiten und wir werden Dich mit Vergnügen umbringen!" Der Mann hatte das so überzeugend, so eindringlich gesagt, dass ich seine Worte für bare Münze nehmen konnte. Beide waren unberechenbar, aggressiv, und hatten sowas wie eine Tollwut. "Du Saujugo, kleiner Hurensohn, was schaust Du mich so blöd an!!!" Er verlor völlig die Kontrolle, packte dann mit beiden Händen meinen Kopf, und derjenige, der mich von hinten aufrecht hielt, stiess mich jetzt erneut gegen die Wand. Mein Kopf wurde jetzt vom vorderen Mann mit voller Gewalt gegen die Wand gedrückt. Bluttropfen verteilten sich überall auf der Wand, und obwohl ich kein besonders gläubiger Mensch bin, bat ich in diesem Moment den Herrgott, er möge meine Seele zu sich nehmen. Ich konnte nicht mehr, ich war schon fast gestorben.

Aus irgend einem Grund hatten sie plötzlich aufgehört, meinen Kopf an die Wand zu schmeissen. Sie drückten jetzt den Kopf hinunter, wie ihre zivilen Kollegen zuvor, und schlugen mit den Fäusten unzählige Male auf den Hinterkopf. Dann wurde mein Kopf in ihre Kniehöhe gedrückt, und ich bekam wuchtige Kniestösse gegen das Gesicht.

 

"Was geht hier vor?"

Offenbar wollten sie mir die Zähne brechen, weshalb ich, zum Schutze des Kiefers, mein Kinn ganz nach unten an die Brust stiess. Ihre Kniestösse trafen jetzt an der Schläfe und auf der Stirn. Doch plötzlich hörten sie auf, weil eine grossgewachsene junge Frau erschreckt fragte, was hier vor sich gehe.

"Er ist ein Krimineller! Wir wollen ihn nur zur Zelle führen, und er wehrt sich ständig!!!" rief einer der Polizisten. Sie war plötzlich hinter mir im Flur aufgetaucht.

Obwohl mir das ganze wie Stunden vorkam, hatte die ganze Quälerei vielleicht 10 Minuten gedauert. Ich wurde jetzt, völlig entkräftet, durch den Flur, vorbei an leeren Büros, gezogen, nicht mehr imstande, selber zu gehen. Eine Zellentüre wurde aufgerissen, und ich wurde, wie ein Tier, hineingeworfen.

Nun lag ich da auf dem Boden in einer fensterlosen Zelle. Ich war nicht imstande, aufzustehen. Aus den Wunden floss Blut, und mein Mund war so trocken, ich hatte keinen Speichel mehr. Ich musste unbedingt Wasser bekommen.

 

"Du wirst diese Zelle nicht lebend verlassen!"

"Wasser, Wasser, ich brauche Wasser, bitte!". Plötzlich wurde die Türe aufgeschlossen, und die zwei uniformierten Polizisten standen in der Zelle. Der eine hielt drohend einen Schlagstock in den Händen. Der andere nahm mich hoch und sagte, "jetzt nehmen wir die Handschellen weg, wenn Du was tust oder auch nur eine falsche Bewegung, wirst Du diese Zelle nicht lebend verlassen!" Ich fragte mich, wieso hier nur 2 Polizisten anwesend waren, wo waren all die anderen eigentlich geblieben?

"Jetzt wirst Du Dich nackt ausziehen!" "Aber ich bin doch kein Verbrecher!" "Halt doch die verdammte Schnauze!" "Warum tut Ihr mir das an?" Ich war völlig im falschen Film, und diese Leute werden mich höchstwahrscheinlich noch ein drittes Mal zusammenschlagen.

Sie nahmen meine Kleider und ihre Handschellen und verliessen die Zelle. Die Türe wurde wieder abgeschlossen. Ich war alleine, nackt in dieser fensterlosen Zelle und dachte nach. Ich unternahm noch einen Versuch und schrie "Ich brauche Wasser!" "Für Dich gibt es sicher kein Wasser!" kam die Antwort.

 

Eine Verkettung – aber nicht von Zufällen

Es wurde mir auf einmal klar, was hier ablief, konnten unmöglich Zufälle sein, jemand muss das genau geplant haben. Man hatte mir zu keiner Zeit gesagt, was gegen mich vorliegt, als sie mich fast umbrachten, und was jetzt eigentlich der Verhaftungsgrund ist. Ich hatte noch nie mit der Polizei zu tun, ich habe keine Vorstrafen, nichts. Ich habe eine blütenweisse Weste, und auch privat hatte ich keine Streitereien oder Konflikte.

Ich muss wohl gewaltig mit jemandem verwechselt worden sein, oder habe ich doch mächtige Feinde, von denen ich nichts weiss? Einen Unschuldigen gleich zweimal praktisch zu Tode schlagen, das durfte doch in der Schweiz nicht wahr sein … !

Endlos lange Minuten vergingen, und meine Situation verschlechterte sich fortwährend. Ich hatte einen unglaublichen Durst, und aus meinen Wunden tröpfelte noch immer Blut. Ich musste hier hinaus, in die freie Welt. Ich musste den Leuten und der Öffentlichkeit erzählen, was ich hier erlebt habe, diese Vorstellung trieb mich wieder an. Aber zuvor musste ich es irgendwie schaffen, diese verfluchte Zelle zu verlassen. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, und ich begann, mit den Händen gegen die Türe zu schlagen. "Ich bin zuckerkrank, ich werde sterben, wenn ich meine Medizin nicht bekomme!" Und: "Ich brauche Wasser und meine Medizin!" Das mit dem Zucker war eine Notlüge, aber ich hatte grosse Hoffnung, dass mich dies retten würde. Die Zellentüre wurde wieder aufgerissen, und die beiden Schlägerpolizisten standen vor mir, jetzt beide mit Schlagstöcken ausgerüstet. "Du hast kein Zucker, Du lügst!" schrie er mich an "Wer ist Dein Hausarzt!?" "Ich habe jetzt einen neuen, sein Name fällt mir aber jetzt nicht ein!" "Der Jugo lügt, ich weiss es, er hat kein Zucker, es ist eine Lüge!" Er packte mich mit beiden Händen am Gesicht und schrie wie ein Irrer: "Wer ist Dein Hausarzt!!?" "Er wohnt in Zürich", antwortete ich. "Ja, Zürich ist gross! Genaue Adresse und den Namen, Du Arschloch!" Sie sahen mich wütend an. "Ohne meine Medizin werde ich bald sterben, ich habe schon so viel Blutverlust, ich brauche Wasser!"

Ich begann zu weinen, und Tränen rannen mir über die Blutkrusten. "Lasst uns reden, Ihr könnt sonst meinen Vater fragen, ob ich Zucker habe", bettelte ich. "Ich habe wirklich Zucker, ich brauche Wasser und Insulin!"

Offenbar wurden sich die 2 Polizisten endlich bewusst, wenn ich Zucker hätte, dass es jetzt für sie "heiss" werden könnte. Sie schauten sich gegenseitig fragend an, und einer knallte mir die Türe vor der Nase zu. Ich schlug weiterhin auf die Türe und verlangte Insulin und Wasser.

Die Zellentüre wurde wieder aufgerissen, und die zwei uniformierten Polizisten und jetzt auch jemand in Zivil stellten sich vor mir auf. Sie gaben mir die Kleider, ich konnte mich anziehen und bekam sogar drei Becher Wasser. Man werde einen Arzt verständigen, und wenn ich jetzt nochmals auf die Türe schlage, würden sie mich nochmals drannehmen, drohten sie mir, und schlossen die Türe erneut zu.

 

"Die Polizei wird ihr Bestes tun …"

Ich sass jetzt ruhig in der Zelle und schluchzte vor mich hin. Die Zellentüre wurde aufgestossen, und die drei Polizisten standen wieder da, mit griffbereiten Pistolen, der eine hielt den Schlagstock in der Hand. Mit diesen Drohgebärden erklärten sie mir, dass ich jetzt zum Arzt gebracht werde, aber wehe, ich mache eine "falsche Bewegung" … Als ich durch den Flur kam, erschrak ich für einen Moment, als ich mein Gesicht in einem Fensterglas sah. Es war übel zugerichtet, überall Blut, Schwellungen und offene Wunden, wo immer noch Blut herauströpfelte. Auf der weissen Wand im Flur entdeckte ich grosse Blutspuren, stumme Zeugen dieses Massakers. Eine Bürotüre wurde aufgemacht, und zwei weitere Herren warteten jetzt plötzlich auf mich. Der eine stellte sich als Detektiv Eduard Ringier vor, der andere gab an, Arzt Walter zu sein. Arzt Walter verlangte von mir, dass ich ihm kurz zusammenfasse, was sich ereignet habe. Obwohl ich natürlich ausser mir war und den Tränen nahe, vermochte ich ihm die ganze Geschichte zu schildern. Anschliessend fragte ich auch ihn, weshalb dies passiert sei. Walter wandte sich hilfesuchend an Detektiv Ringier, doch der machte lieber an einem Kugelschreiber herum, als klärende Worte zu finden. Er kritzelte während der ganzen Geschichte, die ich dem Arzt Walter nahebrachte, auf einem Papier herum. Er runzelte nur die Stirn, hob die Augenbrauen, und hob die Schultern so, dass seine Körpersprache klar sagte, er wisse von nichts. Ich sah dem Mann in die Augen und sagte, "ich bin von Ihren Beamten fast zu Tode geprügelt worden, warum?" "Ich kann Ihnen im Moment keine Antwort geben, aber wir werden unser Bestes für Sie tun und sehen, was schief gelaufen ist".

Der Arzt machte derweil Notizen, mass mir den Blutdruck und verlangte, dass ich sofort ins Kantonsspital verbracht würde. "Verdacht auf innere Verletzungen und Blutungen, hoher Blutverlust" lautete seine Diagnose.

Der Detektiv Eduard Ringier nickte derweil mit dem Kopf, als wäre er sich der dramatischen Notlage vollkommen bewusst.

 

"Grund: unbekannt"

Dann wurde ich wieder durch den Flur zurück zur Zelle geführt. Endlos lange Minuten vergingen. Dann kamen die Polizisten wieder und brachten mich erneut ins gleiche Büro. Der Detektiv Eduard Ringier und ein weiterer Mann erwarteten mich. Der "Neue" sagte, er sei Gerichtsmediziner Brandenberger. Auch er wollte jetzt eine Zusammenfassung der ganzen Vorfälle von mir hören. Auch er nahm jetzt meinen Blutdruck und suchte zusätzlich meine Pupillen mit einer kleinen Lampe ab. Wie schon zuvor, machte sich der Detektiv Eduard Ringier Notizen auf einem Blatt, danach zupft er eine Visitenkarte hervor. Ich müsse irgendwann in den nächsten Tagen zu ihm kommen und ihm helfen, ein Protokoll zu schreiben. Jetzt musste ich aber ein Blatt Papier unterschreiben, wonach ich verhaftet worden sei, "Grund: nicht bekannt", dass ich meine Kleider und Fr. 40.-, Schlüssel etc. zurückerhalten hätte. Er sagte mir auch, wenn mich später die Polizei ins Kantonsspital fahren werde, müsste ich auch noch unterschreiben, dass ich frei gelassen worden sei. Aber er wusste "im Moment" nicht, weshalb ich zweimal verprügelt und verhaftet worden bin.  

Ich sagte ihm, "falls ich jemals lebend hier rauskomme, werde ich zu den Medien gehen", zu "Tele Züri", "Blick" und allen möglichen Zeitungen. Solche Verbrechen, wie jetzt gegen mich, dürften nie wieder vorkommen! Ich sagte ihm auch, dass mir nichts vorzuwerfen sei. Ich habe tatsächlich nie geraucht, nie Alkohol konsumiert, keine Drogen genommen der gar verkauft. Ich war nie in Konflikt mit der Polizei, und privat habe ich mich mit allen Menschen immer gut vertragen. Ich bin sauber, ich habe keinen "Dreck am Stecken". Ringier nickte wieder, als wäre ihm dies alles bekannt, meinte aber, "im Moment" könne man nichts unternehmen. Ich hatte den Eindruck, die Situation war ihm mindestens peinlich.

 

Observieren – Schlagen – Vertuschen

Wieder wurde ich in die Zelle zurückgebracht. Beiläufig bemerkte einer der beiden uniformierten Schläger, dass er mich indirekt kenne. Er wusste genau, an welcher Tankstelle ich arbeite, er wäre "viele Male an dieser Strasse vorbeigefahren" und hätte mich dort gesehen. In meinem Kopf machte es "Klick", ich war dem Mann also bekannt, trotzdem (oder gerade deswegen) hatte er mich im Flur zusammengeschlagen.

Die Türe wurde geschlossen, und ich musste wieder in diesem fensterlosen Raum warten. Dann kamen sie wieder. Jetzt nahm mir jemand von der Polizei Blut ab, auch Urin, und ich wurde gemessen. Dann gab es zwei Photos von vorne und von der Seite. "Wie es sich für einen Kriminellen gehört!" behauptete einer der Schläger. Ich fragte: "Wieso fotografiert Ihr diese grossen Blutflecken nicht an der Wand?" "Du bist aber der Allerdümmste, glaubst Du, wir machen etwas gegen uns?!" war die Reaktion des anderen Schlägers. Wieder zurück in die Zelle, wo für mich Minuten zu Stunden wurden, aber ich vermochte die Fassung zu wahren. Noch immer verlor ich Blut.

 

Die Wand voller Blutspritzer

Für einen Moment bekam ich Angst, ohnmächtig zu werden, weil sich die ganze Zelle vor meinen Augen drehte. Aber irgendwie konnte ich mich wieder fangen. Und dann wurde, zum letzten Mal, die Zellentüre aufgeschlossen. Ein uniformierter Polizist, der mich geschlagen hatte, ein weiterer in Uniform sowie ein weiterer in Zivil, bauten sich vor mir auf. Wieder erhielt ich die Hände auf den Rücken gebunden, und sie führten mich aus der Zelle heraus. Ich warf nochmals einen intensiven Blick auf die grossen Blutflecken, die man deutlich auf der weiss gestrichenen Wand sehen konnte, als stumme Zeugen. Sie brachten mich zum Haupteingang bei der Urania, dort nahm man mir auch noch die Fingerabdrücke. Danach wieder hinaus durch diesen Haupteingang.

Der Schläger unter ihnen klopfte mir nun auf die Schulter: "Hey, dieser Mann ist unglaublich stark, er steckt alle Schläge weg, als wären sie nicht passiert! Sowas habe ich noch nie erlebt!" Und: "Hey, nimmst Du irgendwelche Präparate, oder was machst Du, dass Du so stark bist?" (ich sah mir den Polizisten wortlos an.) "Weisst Du, ich weiss genau, wo Du trainierst, Du trainierst hier im Hamam im Niederdorf, in diesem Migrosclub. Ich habe Dich dort oft gesehen!" Bei mir machte es wieder "Klick", dem Schläger Nr.2 war ich also auch bekannt, und er hatte mich auch so geschlagen und gequält, in der Urania.

 

Die Medien informieren ? – Eine "sehr dumme Idee"!

Die Polizisten fragten plötzlich auch noch, ob es "mit den Handschellen geht", dies, nachdem sie zuvor wie Tiere auf mich eingeschlagen hatten. Ich sollte gerade in den Polizeitransporter einsteigen, als sich der Polizist in Zivil vor mich stellte und mich mahnte: "Nicht so schnell!" Er sah mich ernst an, wenn er fortfuhr: "Ich habe gehört, dass Du zu den Medien gehen willst und halte das für eine sehr dumme Idee. Ich gebe Dir einen guten Rat, damit es für uns und vor allem für Dich gut herauskommt: Du bist jung, stark und gesund. Man wird Dich im Spital nähen und zusammenflicken. In einer Woche wirst Du keine Verletzungen mehr haben und dich höchstwahrscheinlich nicht mehr an uns erinnern. Jetzt liegt es an Dir zu entscheiden. Solltest Du trotzdem zu irgendwelchen Medien gehen, wird das für Dich grosse Probleme geben, besonders was Deinen weiteren Verbleib in der Schweiz betrifft. Du wirst grosse Probleme mit uns bekommen, und Du wirst Dich noch an meine Warnung erinnern!"

Ich nickte, zur Kenntnis nehmend, und stieg in den Polizeitransporter. Der Mann schaute mir hässig nach.

Der Wagen fuhr sofort los. Es war wieder der Kombi-Transporter (Ford). Ich sah wieder nicht nach draussen. Die Polizei fuhr wild durch die Strassen, sodass ich Mühe hatte, mich am Sitz festzuhalten. In jeder Kurve wurde ich hin- und hergeworfen. Endlich hielt der Wagen an, begleitende Polizisten sagten mir, dass ich in die Notfallchirurgie gebracht würde. Umgeben von Polizisten, kam ich in einem Empfangsraum des Unispitals an. Jetzt wurden mir auch die Handschellen abgenommen und ich bekam die Aufforderung, mich im Warteraum zu setzen. Dort wurde mir schnell ein Blatt Papier vor die Nase geschoben, das ich sofort unterschreiben musste (wäre mit Handschellen schwierig gewesen). Sie sagten mir, wenn ich dies unterschreibe, liege kein Haftgrund mehr gegen mich vor. Von da an sei ich frei und würde nicht mehr von der Polizei verfolgt. Ich unterschrieb also, aber für mich gab es keine Kopie, die Polizisten nahmen das Papier schnell wieder an sich. Nochmals blickten mir zwei Polizisten vielsagend in die Augen, Blicke, die sagen sollten "Keine Medien – keine Probleme!".

So übergaben sie mich in die Hände der Ärzte. Schleunigst verliessen drei Polizisten den Wartesaal des Unispitals und verschwanden im Dunkel der Nacht. Die anderen Patienten im Wartesaal sahen alle auf mich, alle Augen waren auf mich gerichtet. Sie fragten sich wohl, was mit mit geschehen war. Ich wurde jetzt in ein Behandlungszimmer geführt. Ich verlangte von den Ärzten einen Telefonapparat. Ich rief sofort meinen Vater an und erzählte ihm, von der Polizei grundlos verprügelt und verletzt worden zu sein, dass ich jetzt hier im Unispital sei und in der Obhut der Ärzte.

 

Die ganze Wahrheit ans Licht

Ein Arzt fragte mich umgehend, was genau pas-siert sei. Und ich erzählte ihm die ganze Geschichte von A bis Z. Weil das Spital so nahe bei unserer Tankstelle ist, war mein Vater schon Minuten später bei mir. Er erschrak zutiefst, als er mich in diesem Zustand sah. Er berichtete mir, er habe erst durch einen Zeugen erfahren, dass ein junger Mann ("ich glaube, es ist Ihr Sohn!"), von zwei Zivilen zusammengeschlagen und anschliessend von der Polizei abgeführt worden sei. Auch habe die Polizei mit meinem Vater Kontakt aufgenommen, ihm aber meinen Aufenthaltsort nicht mitteilen wollen, auch wollten Sie keinen Grund nennen, weshalb sie mich festhielten. Stattdessen hätten sie ihn aufgefordert, ihnen meinen Ausweis, den Pass, vorbeizubringen.

Weitere Krankenschwestern und Ärzte standen jetzt um mich herum, sie alle wollten wissen, was da geschehen war. Die einen rieten mir, einen Anwalt zu nehmen, und sie machten mich auch auf Opferhilfeorganisationen aufmerksam. Ich wollte aber auch die Medien darüber informieren, diese Foltererlebnisse öffentlich machen. Ich bin nicht der Feigling, der Ungerechtigkeiten schweigend über sich ergehen lässt und damit noch die Täter begünstigt. Es ist mein fester Wille, dass die ganze Wahrheit ans Licht kommt. Vom Handy aus verständigte mein Vater "Tele Züri". Zu diesem Zweck ging er nach draussen.

 

Polaroid- und TV-Aufnahmen

Die Ärzte kamen zurück mit einer Polaroid-Kamera und machten etwa 15 Aufnahmen von meinen Verletzungen und meiner Verfassung. Weil mein Vater länger nicht zurückkam, erkundigte ich mich nach seinem Verbleib. Ich liess ihn zu mir zurückholen. Offenbar hatte die Polizei vor dem Untersuchungszimmer noch abgewartet, ob es zur Verbindungsaufnahme zu irgendwelchen Medien kommen würde. Vermutlich konnten sie das Telefongespräch mithören, denn jetzt kamen 5 vollbewaffnete Polizisten in meine Richtung, um mich erneut festzunehmen. Sie nahmen Stellung vor der Notfallchirurgie. 5 Polizisten und ein Hund. Draussen versuchten sie, meinen Vater einzuschüchtern. Sie wollten ihm beibringen, dass es "ein grosser Fehler sei, die Medien einzuschalten". Doch "Tele Züri" hatte sofort einen Journalisten ins Spital geschickt. Dieser hielt es, angesichts der 5 vollbepackten Polizisten, für ratsam, das Auto, in welchem er hergekommen war, nicht zu verlassen.

Mein Vater kam inzwischen wieder zurück. Mir wurde Urin und Blut entnommen. Ärzte machten mir irgend eine Impfung, vielleicht gegen Starrkrampf, Blutvergiftung etc. Danach nähten sie meine Wunden. Weitere Untersuchungen wurden vorgenommen, Röntgenbilder erstellt, um innere Blutungen und Verletzungen abzusuchen. Der Spezialist, welcher mich am Kopf untersuchte, war ein Arzt aus Sri Lanka, welcher zu unserer Kundschaft zählt. Er war schon verblüfft, mich hier im Notfall zu haben und glaubte zuerst an einen Unfall. Als ich ihm die wahren Ursachen schilderte, konnte er es kaum fassen, dass solches in der Schweiz passieren könne (ich wusste es zuvor ja selber nicht!)

Zuletzt brachten sie mich in einem Krankenbett auf ein Krankenzimmer. Die Ärzte machten sodann verhaftungsbereiten Polizisten darauf aufmerksam, ich sei nicht einvernahmefähig. Ich muss dann starke Schmerzmittel bekommen haben und soll schnell eingeschlafen sein.

Später bekamen die "heissen" Polizisten (und der Hund) wohl den Befehl, abzuziehen. Sie zogen jedenfalls irgendwann doch ab.

Am Montag vormittag wurde ich durch Schwestern und Ärzte geweckt. Sie massen den Puls und versorgten mich mit einer Infusionsflasche. Dann kam mein Vater mit 2 Anwälten und einem Journalisten von "Tele Züri" herein. Die Anwälte hörten sich meine Darstellung der Dinge an, danach konnte ich weiter berichten direkt in die Fernsehkamera. Erst jetzt hatte der Horror für mich ein sichtbares Ende: die Anwälte, das TV, Ärzte und Spitalpersonal waren um mich herum, ich schien gerettet. Doch lauerten noch stets Polizisten, welche direkt vor dem Krankenzimmer Posten bezogen, und mich ergo rund um die Uhr "bewachten". Sie wollten aber nicht damit herausrücken, weshalb und in welchem Auftrag sie hier waren.

 

Kein Aufwand zu gross …

Beobachtet wurde, dass sie regelmässig und pünktlich abgelöst wurden. Es waren somit wohl insgesamt 15 bis 20 Polizisten "zu meiner Bewachung im Dienst". Dennoch liess sich das gesamte Spitalpersonal nicht beeindrucken. Eindrücklich sind aber bestimmt die Kosten, welche sich die Polizei für meine Sonderbehandlung insgesamt gemacht hat, Spital- und Heilungskosten gar nicht mitgerechnet. Vielleicht interessiert dies gelegentlich noch den Gemeinderat.

Der ganze übrige Tag verlief für mich ruhig. Die Ärzte suchten mich gründlich ab. Ich bekam Besuch von meiner Familie, doch alle waren sehr schockiert und stellten sich Fragen. Am Abend sah ich die TV-Sendung. Bei den "Tele Züri"-Nachrichten war ich der erste Beitrag. Ein Pressesprecher der Polizei versuchte zwar alles zu verwischen. Er arbeitete bereits am Konstrukt, die beiden Zivilen hätten sich zu erkennen gegeben, und ich hätte mit der Faust und Füssen auf sie eingeschlagen, versucht die Flucht zu ergreifen, etc. Anschliessend hätte ich sie noch "schwer verletzt". Später versuchte die Polizei, aus mir einen "Drogendealer" zu machen. Es ist lächerlich. Wer sollte auf Polizisten einschlagen, wo diese doch sofort die Waffe ziehen würden... Noch dümmer der Hinweis mit der "Flucht": wohin sollte ich denn flüchten? Wo mich verstecken? Ich hatte nichts vor der Polizei zu verstecken, auch war ich, bevor sie mich misshandelten, ein zufriedener Mensch. Sie arbeiten mit billigen Gleichnissen wie "Bosnier gleich Dealer", und der Amtliche Anzeiger der Stadt, der "Zürich Express", geht ihnen auf den Leim, indem es in seinem Aushang vom 3. Mai genüsslich heisst: "Dealer bezog üppig Prügel". Ich weiss, dass man sich dort jetzt schämt, aber für mich und meine Familie bedeutet solcher journalistischer Pfusch die Fortsetzung der Torturen.

Im Laufe der Nacht schaute ich mir nochmals den Beitrag von "Tele Züri" an und staunte über die Lügenstory der Polizei. Die angebliche "Grossrazzia" im Kreis 6 wäre demnach von gerade zwei Zivilen durchgeführt worden...

Spät in der Nacht besuchte mich nochmals mein Anwalt und zeigte mir die Strafanzeige, welche er tags darauf bei der Bezirksanwaltschaft deponieren würde. In den drei Jahren unserer eigenen Tankstelle hatte ich noch nie mitbekommen, dass im Kreis 6 Drogenrazzien stattfinden.

 

Authentischer Bericht

Am Dienstag morgen kamen gleich 2 TV-Teams. Sie wollten meinen authentischen Bericht über das Vorgefallene hören und für ihr Publikum einfangen. Das hat mir die Kraft wieder zurückgebracht. Es hat mich wieder aufgestellt.

Zuerst stellte mir "Tele Züri" Fragen, auf die ich präzise antworten konnte. Dann ging der "Tele Züri"-Reporter. Sodann konnte ich Frau H. von "Schweiz Aktuell" (vom SF) detaillierte Angaben zu diesem Sonntag in polizeilicher Gewalt machen. Danach brachten mich Schwestern zu weiteren Untersuchungen in eine andere Abteilung, später wieder zurück. Die Journalistin, Frau H., blieb sodann die ganze Zeit im Zimmer, nebst meiner Familie, und filmte alles, was ablief. Auch mein Vater war zugegen. Meine Familie spendete mir Trost und Aufmunterung. Sogar erste Nachbarn waren erschienen, um mich zu besuchen.

Plötzlich spitzte sich die Situation wieder zu. Die Polizei machte offenbar gewaltigen Druck auf die Ärzte. Ein Grossaufgebot von genau 14 Polizisten (es wurde genau gezählt!) war auf das Spital vorgerückt. Die 14 Polizisten stellten sich, in kleinen Grüppchen zusammengerottet, zwischen Spitaleingang bis hin zu meinem Krankenzimmer auf und untermauerten mit diesem Auftritt nochmals meine "besondere Gefährlichkeit". Einfach lächerlich, wie sie Eindruck machen wollten. Nicht bei meiner Familie, nicht beim Spital-Personal verfing dieses Spiel ernsthaft. Ich fühlte mich zunehmend sicher aufgehoben. Doch hatte ich auch komische Gefühle, denn 14 vollbewaffnete Polizisten, um einen stark geschwächten 19jährigen an der Infusionsflasche zu "überwältigen", das war für mich auch angsteinflössend. Was war noch alles möglich, nach diesen Erlebnissen?

Nochmals wollten dann Polizisten die Ärzte davon überzeugen, sie müssten mich festnehmen (ohne Haftgrund). Mein Anwalt klärte mich insofern auf, dass er z.Zt. nichts gegen die Polizei unternehmen könne; bei einer Inhaftnahme würde er mich erst nach 24 Std. wieder freibekommen. "Das ist die Mühle der Justiz!" fluchte er.

Natürlich fühlten sich die Polizisten gehörnt, weil die Kontaktaufnahme mit "Tele Züri" so gut gelungen war und der Beitrag ausgestrahlt wurde. Jetzt wollten sie mich definitiv festnehmen, um meiner zunehmenden Freude an weiteren Medien gegenzusteuern. Am liebsten wäre ihnen wohl gewesen, mich in einer Arrestzelle zu wissen, um dann allerorten mitzuteilen, ich sei hinter Schloss und Riegel.

Doch die Vorstellung, nochmals in Richtung "Urania" zu kommen, machte mich fast wahnsinnig. Ich verlangte bei diesen Ängsten den Chefarzt, und er suchte mich sofort auf. Er sah mich traurig an, und sein Gesicht sagte mir mehr als tausend Worte. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich nach all den Strapazen und Quälereien keinesfalls zurückgehen konnte. Ich hatte nochmals Zustände von Todesangst. Nur mit einer Gewährs-Person zusammen würde ich diesen Weg überhaupt antreten, z.B. mit dem Arzt, mit dem Anwalt oder mit meinem Vater, keinesfalls aber allein.

Der Arzt nickte zustimmend und sagte, er werde einen Psychiater für mich aufbieten.

Frau H. vom SF wollte die im Spital verteilten Polizisten filmen. Diese zeigten sich aber nicht loyal zu diesem Angebot, und schliesslich durfte der Film nur ohne ihre Köpfe gezeigt werden (...) Auch mein Vater versuchte aus ihnen herauszuhören, weshalb ich verhaftet werden sollte. Die Polizei vermied es aber, zu antworten. Mit ihrer Ausrüstung demonstrierten sie vorab Macht und Stärke und, und sie liefen mit ihren Maschinenpistolen im Spital auf und ab. Dabei versetzten sie das Pflegepersonal, Spitalbesucher und Passanten in Angst und Schrecken.

Ein junger Psychiater kam in mein Zimmer und wollte mit mir allein reden. Ich sollte ihm präzise erzählen und berichten, was ich erlebt hatte. Bald gab er mir zu bedenken, dass solch schwere Erlebnisse im Nachhinein schlimme psychische Reaktionen und Probleme nach sich ziehen könnten. Er riet mir, die ambulante Psychiatrische Klinik an der Culmannstrasse aufzusuchen, um mit Hilfe von Spezialisten das Geschehene Schritt für Schritt verarbeiten zu können. Ich sah dies als unumgänglich an und ein. Dann kam ein zweiter, älterer Psychiater an mein Bett. Er sah mich sehr seriös an und begriff sofort, dass ich Angst vor einer weiteren "Obhut" durch die Polizei hatte.

Dann empfahl er mir, zu meinem Schutz, eine geschlossene Klinik, das "Burghölzli". Er meinte auch, dass er alles unternehmen werde, mich vor weiterem missbräuchlichem Zugriff von dieser Seite zu schützen, und dass die geschlossene Klinik dazu ein guter Anfang sei. Zuletzt nickte er mir in einer Art zu, dass ich verstand, ich hätte mich nicht mehr weiter zu fürchten. Dann verliess auch er mein Zimmer. Nach langem Hin und Her mit der Polizei zogen diese dann ab. Die 14 vollbewaffneten Rambos verliessen das Spital, ohne ihren vermeintlichen "Gefangenen" mitnehmen zu können. Und mein Anwalt versicherte mir, er werde sie alle vor Gericht bringen, und auch die 14köpfige Armada, welche die Spitalszene durch ihre militärische Gegenwart bereicherte.

"Die ganze Polizeiaktion war völlig daneben und lässt sich in keiner Weise erklären, dafür wird jemand noch Red’ und Antwort stehen müssen!", rief mir der Anwalt zu, als er ging.

Nach Abzug der Polizei wurde es wieder ruhig um mich herum. Ich konnte endlich, näch unzähligen Stunden, etwas essen. Ich hatte enormen Hunger.

Auch das Fernsehen zog ab. Wir versprachen uns, in Kontakt zu bleiben. Frau H. von SF war mutig für mich eingestanden und bis zum guten Ende geblieben. Ohne ihre laufenden Kameras wäre die Sache vielleicht anders rausgekommen. Beide Sender versprachen mir, ihre Beiträge am kommenden Tag, dem Dienstag auszustrahlen.

Nach den Untersuchungen schrieben ein Arzt und eine Krankenschwester meine Verletzungen, die mir zugefügt wurden, genau auf. Erst zuletzt fand man noch heraus, dass mein Unterarmgelenk angebrochen war. Ich vermute, dass ich diesen Bruch in jenem dunklen Gang bei der "Urania" zugezogen hatte: es schlug mir doch jener uniformierte Polizist so vehement auf den Hinterkopf, und ich fiel, mit stark angezogenen Handschellen auf dem Rücken, vornüber auf den Boden. Dort war es wohl passiert. Jetzt gab es deswegen noch einen Gipsverband auf den linken Arm, und ich konnte das Unispital verlassen.

Mit einem Sanitätswagen des Spitals wurde ich ins "Burghölzli" gebracht. Mein Vater folgte in seinem Auto nach. Die beiden Sanitäter kannten mich schon vom Fernsehen her, sie wollten jetzt von mir hören, was genau vorgefallen war. Sie hatten Mühe, es zu fassen und schüttelten immer wieder den Kopf. Einer der beiden meinte, das höre sich an "wie zu Hitlerzeiten".

Nach kurzer Fahrt hielt der Wagen an, meine Gefühle beim Aussteigen waren gemischt. Psychiatrische Kliniken waren mir nur aus Filmen bekannt. Ich war noch nie in einer drin. Pfleger und Pflegeschwestern begegneten mir, sie sagten, ich käme auf eine ganz ruhige Abteilung. Ich müsse keine Angst haben. Die meisten Patienten sind auch wirklich nett und lieb.

Eldar S., Polizeiopfer vom 21. April 2002. 
Aus der Erinnerung festgehalten zwischen dem 3. und 6. Mai 2002.

Inzwischen wurde in unserer Tankstelle [am 7.5.] eine Presseorientierung abgehalten. Organisiert hatte diese die Menschenrechtsgruppe "augenauf". (Gruppe augenauf Zürich, Postfach, 8026 Zürich, http://www.augenauf.ch)

Seither haben sich viele Medien dieser Sache angenommen. Ich bin allen, die mich in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben, sehr dankbar.

Am 8. Mai, sind bei der Bezirksanwaltschaft noch immer keine Tūter einvernommen worden. Im "Tages-Anzeiger" wird der zustūndige BA Michael Scherrer mit den Worten zitiert, er werde den Fall "nicht auf die lange Bank schieben". Dies macht er ja schon, die Tūter werden "vergesslich". Ich halte jedoch an einer gerichtlichen Beurteilung des Verbrechens fest. Mein Beitrag dazu: Hier steht er.

Wer  s c h w e i g t ,  macht sich  m i t s c h u l d i g !

>>> Update 12.5.02
>> Im SonntagsBlick vom 12.5.02 kam ein gross aufgemachter Artikel, der (zumindest in Zürich) auch die Aushang-Schlagzeile lieferte: «Polizisten als brutale Schläger entlarvt» (Online-Version).
>> Zu einer ersten Mahnveranstaltung ebenfalls am 12.5.02 vor der Liebfrauenkirche, wo Eldar ein erstes Mal von 2 Zivilbeamten zusammengeschlagen wurde, kamen gut zwei Dutzend Leute und mehrere MedienvertreterInnen.
>> Aktuell auf eldar.ch/news.html ein Bericht über den Hindernislauf bei der Opferhilfe.
>> Auch der (zumindest bisher) wohl kaum als übermässig polizeifeindlich fichierte SoBli vom 12.5.02 geht auf diese Fotos ein und hält zum «zügigen» Untersuchungsverlauf fest (Hervorhebungen durch PigBrother):
«Doch ernsthaft untersucht wurde bis jetzt praktisch nichts:
• Zeuge Martin B. wurde bis heute nicht einvernommen.
• Weder er noch zwei weitere Zeugen vor der Kirche wurden am Tatort befragt. Auch wurden ihre Personalien nicht aufgenommen.
[Laut eldar.ch wurden auch die Beamten noch nicht befragt, die uniformierten Schläger noch nicht einmal eruiert.]
• Trotz gegenteiligen Zeugenaussagen behaupten die Prügel-Polizisten, Eldar S. habe sich mit Schlägen gegen die Kontrolle gewehrt. Als «Beweismittel» wurden Fotos von den Beamten erstellt. «Ich erkenne darauf keinerlei Verletzungen», sagt Eldars Anwalt. Die Blutspritzer auf den Gesichtern der Beamten seien vom Opfer. Tatsache ist: Das Blut tropft nicht nach unten, sondern weist stellenweise sogar nach oben. Klare Indizien für Blutspritzer vom Opfer.
• Auf den Fotos ist deutlich zu erkennen, dass der Knöchel der Faust eines Beamten geschwollen und blutig ist. Die Hände von Eldar S. jedoch weisen keine Verletzungen auf. Hätte auch er zugeschlagen, wäre das zu sehen.
• Ein weiteres Foto zeigt nur das blutige Knie eines angeblichen Beamten. Doch ist nicht ersichtlich, wem das Knie gehört. Es fehlt wie bei allen Fotos eine Ganzkörperaufnahme. Und: Im Arztbericht steht kein Wort von einer Knieverletzung.»
Bei der Übergabe des Misshandelten an die Uniformpolizei hätten die beiden Zivi-Schläger laut Zeugen gesagt: «Bei uns ist alles in Ordnung.» «Später behauptete die Stadtpolizei plötzlich, einer der Beamten habe einen «Nasenbeinbruch» erlitten.»
(Der Kommentar von Polizeivorsteherin Esther Maurer zum Vorfall siehe hier.)
Auf gut Deutsch: Es läuft alles rund nach Regeln 1-6 ! (12.5.02)

Wer  s c h w e i g t ,  macht sich  m i t s c h u l d i g !

>>> Update 14.5.02
>> Weitere kleine Artikel über den SoBli-Artikel vom 12.5.02, die Veranstaltung bei der Liebfrauenkirche und die Forderung der Juso nach einem Departementswechsel für Esther Maurer im Zürich Express vom 13.5.02 und im 20min-online vom 12.5.02 sowie in der gedruckten Ausgabe vom 13.5.02 (auch online), dort gibts auch ein (zensiertes) Forum zum Thema «Prügel-Polizei?» mit bisher 69 Beiträgen.
>> Am 14.5.02 dann ein dreiteiliger Artikel im Tages-Anzeiger auf der 1. Seite des Regionalteils: Zuerst ein Artikel zum aktuellen Stand der polizeilichen Vertuschung (das einzige, was noch nicht im Eldar-Update 12.5.02 bei PigBrother enthalten war: Der Bezirksanwalt gibt erstmals zu, vom «Nasenbeinbruch» des einen Beamten gebe es zwar ein «Arztzeugnis», aber «kein datiertes Röntgenbild», und nach dem SoBli-Artikel wird der Fall auch endlich im Gemeinderat zum Thema). Danach unter dem Titel «Polizeigewalt: Bei Prügel Freispruch» ein kurzer und lehrreicher Einblick ins Thema «Korruption nach Schweizer Art». Zuletzt ein weiteres Interview mit Esther Maurer, wie gehabt ganz nach dem Motto «Bei uns gibts keine "Prügelpolizisten" und wer etwas anderes behauptet, ist ein vaterlandsloser Chaot». Das liest sich dann u.a. so:«Diese Frage insinuiert, dass der Vorfall genauso stattgefunden hat, wie Herr Eldar S. ihn schildert. Und die Frage geht davon aus, dass es «Prügelpolizisten» gibt. Dass wir in der Stadtpolizei ganz bewusst keine Rambo-Typen aufnehmen und dies beim Auswahlverfahren auch mittels eines psychologischen Gutachtens seriös prüfen, will niemand zur Kenntnis nehmen.» PigBrother meint: Oh die bösen, bösen Medien, halten sich ausnahmsweise einfach an die ekligen Tatsachen statt an die schönen Absichten …

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>>> Update 19.-27.5.02


(Bild: Sch. S.)

>>> PigBrother macht Schule: Am 19.5.02 in der Print-Ausgabe des Sonntagsblick ein 3-teiliger Artikel unter der neu eingeführten Rubrik «Polizei-Skandal».
--> Zunächst etwas über Eldars schlechten psychischen Zustand und die üblichen schönen Versprechungen des zuständigen Bezirksanwalts Michael Scherrer: «Ich werde diesen Fall mit aller notwendigen Gründlichkeit und Sorgfalt abklären [gemäss Regeln 1-6].» (Der Artikel ist online dokumentiert bei http://eldar.ch/blick2.html)
--> Darauf ein Interview mit Philipp Hotzenköcherle, dem Kommandanten der Stapo Zürich, der kurzerhand die Täter zu Opfern macht und die Folter-Polizisten so zu weiteren "Grosstaten" förmlich animiert:

«Beamte leiden»

ZÜRICH – Jetzt äussert sich der Kommandant der Stadtpolizei, Philipp Hotzenköcherle, zum Fall Eldar S.

Warum werden die Beamten nicht vom Dienst suspendiert?
Wir haben das und auch eine Versetzung in den Innendienst geprüft. Weder ich noch die Betroffenen wollen das. Es gibt dafür auch absolut keinen Grund. Die Beamten leiden im Übrigen unter den massiven Vorwürfen. Das ganze Korps leidet.

Sie stehen hinter den beschuldigten Polizisten?
Die beiden Beamten haben mein vollstes Vertrauen. Das sind qualifizierte Leute. Auch füe Polizisten gilt die Unschuldsvermutung.

Haben Sie persönlich mit ihnen gesprochen?
Nein, aber mit ihren Vorgesetzten.

Was macht Sie dann so sicher?
Es ist schlicht nicht vorstellbar, dass unsere Beamten einfach so aus dem Nichts über ein wehrloses Opfer herfallen. Diese Schilderungen sind unglaublich.

Meinen Sie unglaublich oder unglaubwürdig?
Warten wir doch die Untersuchungsergebnisse ab.

Eldar S. war bereits mit Handschellen an ein Geländer gekettet, als Ihre Beamten noch dreingeschlagen haben sollen.
Das widerspricht unserer Ausbildung komplett. Unsere Leute werden so instruiert, dass bei einem Betroffenen in Handschellen keine Gewalt angewendet wird.

Und wenn der Bezirksanwalt zu einem anderen Schluss kommt?
Dann werden wir die Konsequenzen ziehen.

Interview: Sandro Brotz (SonntagsBlick, 19.5.02)

[PigBrother meint: Wers glaubt, wird selig ...]


--> Der 3. Teil des Artikels behandelt die bereits bekanntgewordenen Verletzten beim Parkhaus Urania vom 1. Mai, wo ein bereits gefesselter Verhafteter traktiert und ein zweiter von einem Polizeihund u.a. ins Gesicht gebissen wurde (>>> mehr demnächst in "Report 2002"). (21.5.02)

>>> Facts goes «PigBrother light»: Die Facts-Demontage vom 23.5.02 geht auf die Kosten von Polizeivorsteherin E. Maurer und ihren «guten Mannen». (Titel und Bildunterschrift: «Bei Gewalt reagieren»: empfiehlt öffentlich die Stadtzürcher Polizeidirektorin Esther Maurer. Mit der Kampagne kämpft sie gegen die Brutalo-Einsätze ihrer Polizei. Grösseres Bild bei Facts online)
Weiter in der Ausgabe vom 23.5.02 enthalten ein Artikel über ein weiteres Polizeiopfer plus ein Kasten über mangelhaftes Krisenmanagement der Stapo-Vorsteherin, dazu ein Kasten mit (nur) 5 anderen Fällen (u.a. mit der Falschmeldung, die von PigBrother dokumentierten Verletzten vom 1.2.02 seien beim Central verätzt worden) >>> demnächst mehr in "Report 2002".

>>> SonntagsZeitung goes «PigBrother light»: Die ganze Wahrheit?
Seit dem 10.5.02 ist das Protokoll von Eldar S. bei PigBrother online (und bei eldar.ch). Nach gut 2 Wochen zieht die SoZ nach und stellt es als .pdf-Download online (allerdings in einer unvollständigen Fassung und ohne die erschütternden Fotos). In einem Artikel vom 26.5.02 bringt die SoZ Auszüge (plus den fehlerhaften Kasten aus Facts vom 23.5.02, siehe oben). (26.5.02)

>>> SonntagsBlick goes «PigBrother light» – und manipuliert Bild:
Auf einem Auge blind – und mit unlauteren Mitteln …

>> Unter dem mittlerweile institutionalisierten Label «POLIZEI-SKANDAL» bringt der SoBli vom 26.5.02 eine «Analyse zur Krise bei den Ordnungshütern». Erstmals wird dabei unter dem Titel «Korpsgeist schützt Schläger» nebst E. Maurer auch Stapo-Kommandant Hotzenköcherle u.a. wegen des Interviews vom 19.5.02 scharf kritisiert. Soweit nicht schlecht. Der Rest hingegen ist ein krasses Lehrstück in Sachen Berichterstattung der kommerziellen Medien. Das beginnt zunächst damit, dass die Kritik sich letztlich doch wieder (einmal mehr) auf die angeschlagene Stapo-Vorsteherin Maurer konzentriert – um nicht zu sagen beschränkt. Im Gegenzug werden die in Sachen Übergriffe alles andere als unbescholtene Kapo und Polizeidirektorin Rita Fuhrer wider besseren Wissens ausdrücklich quasi heiliggesprochen! Lieber SonntagsBlick: Es hat in der Kapo zwar seit den 80er-Prügeljahren mit dem neuen Kommandanten tatsächlich einige ansatzweise Verbesserungen gegeben, doch es ist leider auch heute noch keineswegs so, dass Kdt. Grütter «keine Fehlleistungen toleriert», von Rita Fuhrers übrigem Amtsbereich (und so nebenbei auch dem ihres Kollegen Notter) mal ganz zu schweigen!
Paar Beispiele gefällig? Kein Problem:
--> Immer wieder kommt es auch bei der Kapo zu Schwerverletzten bei Verhaftungen, die mit genau derselben «Begründung» wie bei der Stapo abgetan werden, der «Verdächtigte» sei «unglücklich gestürzt». Zur Zeit ist seit geraumer Weile ein Gerichtsverfahren hängig gegen Beamte – wobei ein ärztliches Attest vorliegt, wonach die Rippenbrüche und Rückenverletzungen wie vom Opfer geltend gemacht wohl doch eher von Fusstritten etc. stammen. (Es stand im Tagi)
--> Die Kapo ist bekannt dafür, dass sie bei «Zuführungen» von Personen zu Gerichtsterminen keinen Unterschied zwischen ZeugInnen und Angeklagten zu machen pflegt, sprich auch unbescholtene ZeugInnen werden prinzipiell erstmal in Handschellen gelegt und bei geringstem Widerspruch «als renitent behandelt» – mit den üblichen Folgen. (Dokumentiert u.a. von einem angesehenen KonsumentInnenmagazin, Einzelheiten demnächst.)
--> Regelmässig prügeln vermummte Mitglieder der Kapo-Einheit «Gruppe Diamant» im Ausschaffungsgefängnis (unter den Augen und mit gütiger Hilfe von Gefängnisdirektor Rohner) brutal, dass das Blut nur so spritzt. (Dokumentiert u.a. von augenauf und in der Rundschau. Gegen Direktor Rohner wird zur Zeit durch die Behörden in üblicher Manier ein Strafverfahren zwecks Verjährung auf die lange Bank geschoben.)
--> Der Augenverlust durch "Gummigeschoss" vom 27.1.01 geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Kappe der Kapo (auch hier wird zur Zeit erfolgreich ein Gerichtsverfahren bis zur Verjährung hingezogen). Im Gegensatz zur Stapo verwendet die Kapo auch heute noch die schwereren, auf weite Distanzen speziell für Augen gefährlicheren "Gummigeschosse".
--> Und-und-und-und-und-und. In keinem einzigen dieser Fälle wurde bisher bekannt, dass der Kommandant oder die Polizeidirektorin «gehandelt» hätte bzw. «keine Fehlleistungen toleriert». (Von den übrigen Toten und Verletzten bei Ausschaffungen mal ganz zu schweigen.)
>> Um das Bild abzurunden, erscheint der Artikel zusätzlich mit einem offensichtlich nachbehandelten Foto: (Entgegen PigBrothers erster Annahme muss dies jedoch nicht unbedingt mit Pinsel und Airbrush passiert sein, siehe >>> Nachtrag 29.5. mit 1:1 Vergleich.)
SoBli: vergrösserte Kopfwunde
Original


Um die Eindringlichkeit der (auch im Original erschütternden) Profilaufnahme aus dem Notfall zu erhöhen, wurde im Vergleich die klaffende Kopfwunde noch etwas «ausgebessert», sprich mindestens durch Aufhellen und "Umrötehilfsmittel" vergrössert.
--> Fazit: Auf dem kantonalen Auge blind - auf dem andern mit zumindest fragwürdigen Mitteln. Aber hey, Hauptsache «Urban Kapo» wird möglichst bald durchgedrückt, und schliesslich leben wir in einer Demokratie und es herrscht Pressefreiheit … (26.5.02)


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Fortsetzung folgt …


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Die «These Shell»

In Zusammenarbeit mit www.eldar.ch

Sowohl die «Scall»-Tankstelle an der Sonneggstrasse wie auch die Betreiberfamilie S. waren bei Polizei und Behörden schon lange vor den Vorfällen vom 21.4.02 keine Unbekannten, sondern aus verschiedenen Gründen vielmehr ein Dorn im Auge. Quartierbewohner aus dem Umfeld der Tankstelle stimmen deshalb im Fall Eldar S. weitgehend überein: Hier hatte eine Mafia zugeschlagen – im Auftrag Dritter.

Vorgeschichte 1960-2000: Polizei tankt Shell

Von 1960 bis ins Jahr 2000 wurde an der Sonneggstrasse 42 eine Shell-Tankstelle geführt. Dann zog sich auch die Witwe des Betreibers zurück und liess Tankstelle und Garage dicht machen. Die Branche registrierte alsbald das Ende der Tankstelle. Zur Schliessung kursierten, auch im Quartier, verschiedene Erklärungen: Für Shell sei der Betrieb mit gerade mal 3 Tanksäulen zu klein, um ihn in eigener Regie weiterzuführen. Ein Pächter fand sich auch deshalb nicht, weil Shell nur sehr geringe Margen anbot. Ausserdem bestand erheblicher Renovationsbedarf an den Einrichtungen.

Doch zur Überraschung vieler nahm der Vater von Eldar S., zuvor dort als Tankwart beschäftigt, diese Chance dennoch wahr. Zusammen mit dem ehrgeizigen Sohn startete er das Abenteuer einer freien Tankstelle. Shell als Lieferant fiel bei den beiden Bosniern von Anfang an aus allen Traktanden. Den Benzin-Multis sind freie Tankstellen aber nicht sonderlich genehm, vor allem dann nicht, wenn sie ihr Benzin über kartellfremde Drittfirmen beziehen: „Freie“ könnten durch günstigere Einkaufskonditionen nämlich in den Vorteil gelangen, die Verkaufspreise der Multi-eigenen Tankstellennetze zu unterbieten. Ausserdem tankte an der vormaligen Shell-Tankstelle traditionell auch die Polizei, da Shell grosse Verkaufsabschlüsse mit der Stadt in ihren Büchern führt. Das Interesse der Branchenführer an der „wilden Tankstelle“ der beiden Bosnier ist nicht übermässig gross.

Das Tiefbauamt interveniert

Das Tiefbauamt spielt bis zum heutigen Tag eine merkwürdig falsche Karte gegen die Tankstellenbetreiber: Nachdem das Versetzen einer Altglassammelstelle direkt vor die Zapfsäulen per Einsprache verhindert werden konnte, sollen jetzt neu, in einem zweiten Anlauf, Parkplätze exakt dorthin verlegt werden. Die Strassenbaubehörde erhält so immer mehr ein Gesicht. Auch soll dort verfügt worden sein, die Sonneggstrasse während des gesamten nächsten Jahres vom Durchgangsverkehr zu befreien, wegen der angeblich so lange andauernden Strassenarbeiten. Als einziger Betrieb vom Durchgangsverkehr existentiell abhängig, würde die Tankstelle mit Sicherheit kollabieren. Für dieselben Arbeiten in einem anderen Zürcher Stadtquartier benötigte das Amt gerade mal 2 Monate. Doch jetzt der Reihe nach:

Im Januar 2002 wird im Amtsblatt das Sonneggstrassen-Projekt publiziert. Vordergründig ging es um die Auswechslung der Frisch- und Abwasserleitungen. Die Hauptsache selber fand sich jedoch nicht in der Ausschreibung: Die Sonneggstrasse sollte mit den üblichen Eckpfeilern dem 30kmh-Regime des Stadtrats unterzogen werden: Verschmälerung der Fahrbahn um 50cm Breite, Bäume hinpflanzen, beidseitig breite Radstreifen aufmalen, Aeschbacher-Kissen eingiessen, und: Der Tankstelle eine Glassammelstelle direkt vor die drei Tanksäulen stellen, in der Absicht, sie zu liquidieren. Von Letzterem bekamen die beiden Tankwarte noch rechtzeitig Wind, freundlicherweise direkt durch einen Kontakt aus dem Tiefbauamt. Besorgt um ihre Existenz, legten sie umgehend Rechtsmittel dagegen ein.

Doch Eldar S., der mit viel Verve hinter dem Familienprojekt Tankstelle stand, tat noch ein Weiteres: Er sammelte zusätzlich Unterschriften im Kioskraum seiner Tankstelle, um so das geheime Strassenbauprojekt zu bekämpfen. Allein aus seiner Kundschaft ergaben sich gegen 380 Unterschriften. Der Sonneggstrasse entlang wurden Flugblätter verteilt, in denen die Informationen nachgereicht wurden, welche in der Ausschreibung fehlten. In der Folge gingen beim Tiefbauamt 27 Rekurse von Einzelpersonen, Stockwerkeigentümern, Laden- und Hausbesitzern ein.

Die Stadt war fraglos überrascht vom geschlossenen Widerwillen gegen das hoheitliche Projekt im Quartier. Das Tiefbauamt ist nämlich gewohnt, sich gegen „renitente“ Quartierbewohner durchzusetzen. Hier lief alles anders: Die Beamten stiessen auf Granit, noch bevor die ersten Bohrhämmer auffuhren. Die Kontaktperson S. im Tiefbauamt gab sich Anrufern gegenüber verschiedentlich sehr frustriert: Man überlege sich, ob die Erneuerung der Wasserleitungen überhaupt ausgeführt werden soll, wenn das Quartier so undankbar reagiere, liess er ausrichten.

Der Fall Eldar S. & die «These Shell»


Dann kam der 21. April 2002. Ein Sonntag, an welchem Eldar S. den ganzen Tag Benzin ausschenkte, Scheiben wusch, Öl nachfüllte, Reifen aufpumpte und anderen Kundenfragen nachgegangen war. Es war ein strahlend schöner Tag, ein milder Abend schloss sich an. Noch geniesst die Rede- und Gedankenfreiheit den Schutz von Gesetz und Verfassung, weshalb hier eine These im Sinne der Wahrheitsfindung aufgezeichnet werden soll. Über ihre Wahrscheinlichkeit wird heftig diskutiert.

Ziemlich genau um 18 Uhr verliess der Tankwart gewohnheitsmässig die Tankstelle, um seinen Fitnessclub aufzusuchen. Vielleicht nahm in diesem Moment ein rein markttechnisch motivierter Vorgang seinen Lauf und sollte schliesslich in einer Katastrophe enden, in einem wahren Inferno für das nachmalige Opfer Eldar S. Ein Hauptmerkmal dabei bildet das duale Esther-Maurer-Prinzip von polizeilichem Unvermögen und nachfolgender magistraler Vertuschung. Natürlich handelt es sich hier um jene „Shell-These“, wie sie bereits auf www.eldar.ch heftig diskutiert worden ist.

Die Firma Shell, hier weder als Beteiligte noch als Urheberin dieser Geschichte erwähnt, wird sich ja wohl gelegentlich noch dazu räuspern, sofern sie nicht die grösseren Vorteile darin erblickt, sich besser rauszuhalten. Es scheint unwahrscheinlich, jemals jemandem die Rolle des Anstifters nachweisen zu können, weshalb dies hier auch gar nicht erst versucht werden soll. Nur die Ausführenden, die polizeiliche Exekutive ist bekannt. Von den vier Tätern selbst werden zwei noch immer durch die Polizei vor der Justiz versteckt gehalten. Die Polizei wird dafür gute Gründe haben, die Hintergründe sollen ja eben im Dunkeln bleiben. Bei diesen könnte es sich theoretisch auch um andere als den hier vermuteten handeln. In Ermangelung einer polizeilichen, justizialen oder parlamentarischen Erklärung zum Hindergrund dieser schaurigen Taten an Eldar S. sind allen Spekulationen Tür und Tor geöffnet.

Eldar S. stieg den Weinberg-Fussweg hinunter und schlenderte dem Stadtzentrum entgegen. Auf der Höhe der Liebfrauenkirche traf er auf zwei breite, grossgebaute Fetzen in schwarzen Bomberjacken. Gleich neben der Kirche, die über eine spezielle Auffahrt erreicht werden kann, stand ein Polizei-PW bereit. Sie wollten ihn, so die Vermutung, mit dem ersten wuchtigen Faustschlag mit Schlagring niederstrecken, und anschliessend per neutralem PW, wie sie Drogenzivis verwenden, wegführen. Es sollte anders kommen: Eldar S. ging zwar planmässig zu Boden, aber er begann sofort um sein Leben zu schreien. Dann kamen zwei Zeugen aus der Kirche. Ohne die Zeugen wäre die Geschichte vielleicht so weiter gegangen:

Der still gemachte Eldar S. wird ins ins Auto verfrachtet, und sie fahren mit ihm in den Zellentrakt der Urania. Dort haben andere Polizisten (möglicherweise die Besatzung der Streife „Limmat 6“) inzwischen ein paar Dinge präpariert, womit sie Eldar S. als eindeutigen „Drogendealer überführen“ werden. Daraufhin würde Eldar S. für viele Wochen und Monate in der Versenkung verschwinden. Nicht nur die Polizei arbeitet professionell, auch die Bezirksanwaltschaft nähme ihre seriöse Arbeit auf und würde Anklage erheben. Der 19jährige Bosnier, keiner Gegenwehr gegen das Komplott fähig, würde anschliessend feierlich und im Namen des Volkes zu 2 Jahren Knast und 10 Jahren Landesverweis verurteilt.

Auch im Medienbüro der Stadtpolizei wurde schon gut vorgearbeitet. Die Mitteilung an die Medien, wonach „ein Drogendealer verprügelt“ worden ist (Tagblatt-Aushang vom 6. Mai 2002), war schon im Voraus formuliert, aber vorsichtshalber nur mündlich kommuniziert. Alles verlief nach Plan. Wären nicht diese beiden Zeugen dazwischen gekommen…

Damit war die Tankstelle vorerst der hälftigen Besatzung beraubt. Nun würden sie noch Vater S. bei der Tankstelle abholen und verhaften, mit möglichst vielen Uniformen und gut sichtbar für das Quartier. Denn ihm, 49, hätten sie dann den Part des Oberdealers zugespielt, nachdem sie zuvor bei Sohn Eldar S. selber „haufenweise harte Drogen gefunden“ hätten. Dadurch wäre die für Ölmultis missliebige Tankstelle endlich erledigt, getilgt und aus dem Markt genommen. Jede freie Tankstelle weniger ist ein Gewinn für die Grossen in der Branche.

Die städtischen Tiefbauer hätten sodann mit der Glassammelstelle definitiv die Zapfhahnen zum Versiegen gebracht. Wo sich solche Entsorgungstürme aufbauen, läuft keine Benzinader mehr durch, da würden bereits feuerpolizeiliche Bedenken ausreichen. Doch auch dieser Plan ging schief: Viele Anwohner rekurrierten auch gegen die Verschiebung der Altglassammelstelle, weil sie an die restlichen, aber offiziell inoffiziellen Infos über das Strassenbauprojekt gelangt waren. Für das Tiefbauamt wird es über kurz oder lang wohl ebenso unumgänglich, ein eigenes Krisenmanagement aufzubauen. So, wie es die GPK derzeit der Stadtpolizei nahelegt und empfiehlt.



No.  6'666'666'667



>>> Verätzungen durch "Tränengas" 1980-2002
Polizeivorsteherin Maurer bestätigt indirekt:

Es war «Folter nach Zürcher Art»!



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D  e  m  o  k  r  a  t  i  e      f  ü  r      F  o  r   t  g  e  s  c  h  r  i  t  t  e  n  e  !  !
«Was geschieht, wenn Normalsterbliche Strafanzeige
gegen die Polizei einreichen wegen Amtsmissbrauch?»

          A n t w o r  t   a)     Die Gerechtigkeit nimmt ihren Lauf.
          A n t w o r  t   b)     "Gezielter Warnschuss" in den Hinterkopf.
          A n t w o r  t   c)     Nichts.


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