Mittwoch, 5.
April 2000 >>> Tag 17 |
Einen Tag zu spät kommen gleich
2 mal 2 Briefe ( Brief 9
vom 30.03.00 , Brief
10 vom 31.03.00 , Brief
11 vom 01.04.00 , Brief
12 vom 02.04.00) von Seelenlos inkl. verspätetem Aprilscherz
. Endlich erhalten wir Einblick in den Knastalltag im Flughafengefängnis:
Als einzigem Schweizer
und schwierigem Spezialkunden
wurde dem inhaftierten Künstler eine Einzelzelle zugeteilt,
seine Selbstbeschäftigung
bewilligt. Hautnahe Schilderungen vom Kontakt mit Mitgefangenen
("Wenn's nach der Mehrzahl geht, befinde ich mich hier in Ex-Jugoslawien"),
über die 3 Attraktionen des gesicherten Spazierhofes,
vom wöchentlichen Zellenputztag mit interessanten Beobachtungen
zum Thema "Dies ist kein Randensaft!"
oder wie Aufseher ihre Nachtwache
verkürzen: Jetzt miterleben!
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Weil
Bitte
um Zusendung von Hausordnung "Normalvollzug" / Besuchermerkblatt Vollzugszentrum
Urdorf vom 25.03.00 immer noch ausstehend
ist, wählt Ärger kurzentschlossen Vollzugszentrum Urdorf direkt.
Und siehe da: Der Leiter Herr Egger höchstpersönlich
ist am Draht und nimmt sich eine Viertelstunde für ein freundschaftliches
Gespräch. Er stellt sich auf den Standpunkt, dass er Seelenlos
nicht mehr in seinem Etablissement beherberge, folglich hätte ich
auch kein Anrecht auf ein Besuchermerkblatt (Das es nicht gibt.)
(Oder doch?) und die Sache habe sich für ihn damit erledigt. Obwohl
mir unverständlich, wieso er das Ding "umsverrodden" nicht herausrücken
will, plauderten wir angeregt über Transparenz im Strafvollzug,
wobei er offenbarte, dass er www.blutgeil.com
super fände. Weil er erst seit 3 Monaten im Amt sei, bat er mich
um Abzüge der Fotos unserer Performance "Blutbad
in Urdorf!", als Erinnerung an seinen Amtsantritt. |