Dezibel-Zensur

Veranstaltung @ Aug & Ohr Festival, Kaserne ZH, 23.2.07 20h

Neu:
Artikel auf indymedia zur Revision des Lautstärkegesetzes

Neu:
Abstimmung und Ergänzungen auf mysticalforum.ch

illegalBass.org
UPDATE -- weiterer Referent: 
Dr. Thomas Spillmann, leitender Arzt der Abteilung für klinische Audiologie des Universitätsspitals Zürich, Erfahrungsbericht über Hörstörungen bei Jugendlichen.
Artikel zum Dezibel-Gesetz aus Frontpage 5_08 

Schwere Zeiten für MusikliebhaberInnen.
Hierzulande ist alles verboten, was elektrisch verstärkt ist und lauter als eine Volksmusikkapelle. Die Schweiz ist das Land, in dem klassische Orchester nach offiziellen Schallpegelmessungen der SUVA lauter sind und sein dürfen als sämtliche Raves oder Rockkonzerte. (Alles andere ist illegal und kann mit 3 Monaten Gefängnis unbedingt bestraft werden.) Traurig, aber wahr. Ein offenes Verbot wäre wenigstens ehrlich.

Doch es kommt noch dicker:

Letztlich fördert das Lautstärkegesetz Hörschäden, statt sie zu verhindern!

Die Begründung dafür liegt in der Physik des menschlichen Ohrs, das für die sprachliche Verständigung wichtige Mitten-Frequenzen (2-4000 Hz) zusätzlich verstärkt.

Eine Tatsache, der die vom Gesetz vorgeschriebene Messung mittels dB(A)-Kurve zu wenig Rechnung trägt, indem sie die besonders schädlichen Mitten um gut 8 dB unterbewertet (wie auch SUVA-Gehörspezialist Dr. Beat Hohmann in seiner Dissertation einräumt).

Auf der anderen Seite werden die für Techno, DnB, Hip Hop etc. charakteristischen, relativ unschädlichen Tiefbässe um ebenfalls gut 8 dB mehr beschnitten, als dies vom medizinischen Standpunkt her vertretbar wäre.

Fazit: Verhältnismässig gehörfreundliche Musikstile (basslastige elektronische Musik) werden zusätzlich bestraft, eher schädliche mit grellen Mitten (Rock und Pop) belohnt.

Die Folgen:

a) Nach der Einführung des Gesetzes vor gut 10 Jahren hatten viele Clubbetreiber die Basslautsprecher z.T. gravierend reduziert oder beschnitten.

Weshalb b) seither DJs und Mischer in der Regel die Höhen voll aufreissen, damit wenigstens direkt in den Ohren noch eine Ahnung von Druck aufkommt.

Plus das sattsam bekannte Pfeifen danach, gefolgt von den allen Ohrenärzten nur zu bekannten c) Gehörschäden bei Jugendlichen mit dem typischen, verstärkten Gehörverlust bei 6000 Hz (der grösste Schaden ist jeweils eine Oktave höher als das verursachende Geräusch -- 1 Oktave = Verdoppelung der Schwingungszahl in Hz).

Alle diese Fakten waren der SUVA schon vor der Einführung der Verordnung bestens bekannt ...



>>> mehr: DEZIBEL-ZENSUR IN DER SCHWEIZ
Artikel von Seelenlos aus Frontpage 5_08 [ergänzt mit Illu]

>>> LAUT, LAUTER, ARMEE
Artikel von Seelenlos in der GsoA-Zytig Nr 66

Im Jahr 2000 wurde in Zürich erstmals ein Partyveranstalter wegen Missachtung des Tanzverbotes an "hohen Feiertagen" zu einer unbedingten Gefängnisstrafe verurteilt.



Kenntnis von Polizeieinsätzen an Parties? Repressalien
wegen Lautstärkeverbot? usw… Melde Deine Infos
IllegalBass@ssi-media.com
Niemand soll sagen können, man habe nichts gewusst!


http://infrasonic.org

No.  666

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